birgit olzhausen
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KUNST RAUM RIEHEN- Regionale 18
Saaltexte-Saal 5:
Die kleinen Arbeiten von Birgit Olzhausen (...) bewegen sich zwischen Wandgegenstand und autonomen Objekt. Aus opaken, respektive semitransparenten, teilweise bemalten PVC-Folien geschnitten, mehrmals zu einem Bündel zusammengelegt, erinnern sie an Zeit und Materialschichtungen (Stoff), an barocke Faltungen, sie spielen auf Verborgenes an. Ihre instablile, auf Flexibilität und Formvariablilität anspielende Körperlichkeit suggeriert ein dauerhaft verändertes Erscheinen, ein Spiel mit kunstarmem Material, mit Kunststoff - sie regen die taktile Kontaknahme, den Tastsinn an. Die ikonoklastisch anmutenden kleinen Folienkörper machen einen unkonventionellen Ansatz anschaulich, der an die Pioniere des amerikanischen Minimalismus und der Anti-Form-Bewegung (z.B. an Robert Morris), sowie der europäischen Arte Povera erinnern, deren Ziel es war, das Kunstobjekt von den Einschränkungen traditioneller Konventionen und Materialien zu befreien.
Kiki Seiler-Michalitsi, Kuratorin

KUNST RAUM RIEHEN
REGIONALE 18 "Abattre les murs" , 25.11.-19.1. 2018
Riehener Zeitung 24.11.17

rz. "Abattre les murs"- der politisch angehaucht klingende Titel  der diesjährigen  Regionale -Ausstellung im Kunst Raum Riehen bezieht sich nicht nur auf die Beweggründe zur Entstehung der Regionale als eine trinationale Kunstausstellung in einem grenzüberschreitenden Raum. Er thematisiert auch die heutigen weltweit wuchernden Nationalsismen, drohende Mauern, Abschottung und Isolation. Mit Werken von Künstlerinnen und Künstlern aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich versteht sich die Ausstellung als ein Gegenzeichen und wirbt für die am stärksten beachtete Ausstellung des Jahres. Abstrakte malerische Interpretationen und Kunstaneignungen, dadaistisch anmutende Collagen, Material und Objektkunst, modellhafte Anspielungen auf Architektur-, Kolonial-, und Literaturgeschichte, Bewegtbilder sowie skulpturale Identifikationen des Ich prägen dabei die Kunstausstellung. Von morgen Samstag, 25. November bis am 19. Januar 2018 werden folgende Künstler ihre Werke ausstellen:

Frank Altmann (D), Thomas Georg Blank (D), Ildiko Csapo (CH), Dorota Gaweda/Egle Kulbokaite (CH), Evgenij Gottfried (D), Jingfang Hao/Lingji Wang (F), Uwe Keul (D), Aida Kidane (CH), Tobias Nussbaumer (CH), Birgit Olzhausen (CH), Marcel Scheible (CH), Oliver Schuss (D), Rene Sieber (D), Samule Spalinger (CH), Paul Takacs (CH), William Turmeneau (F), Mona Zeiler (D), Aline Zeltner (CH). Die Ausstellung wird von Kiki Seiler-Michalitsi kuratiert.

 

Galerie ArchivArte Bern
"Conspicio", Einzelausstellung Birgit Olzhausen, 5.10.-28.10.17
Berner Kulturagenda  5.10.-11.10. 2017

[...] Genau betrachten oder begreifen: So kann "Conspicio", der Titel der Ausstellung von Birgit Olzhausen in der Galerie ArchivArte, gelesen werden. Die Künstlerin aus Winterthur fertigt ihre changierenden Werke mit Paraffin, Filzstift und Öl auf  PVC Folien an, wodurch die Farbstrukturen ineinanderfliessen. Galerie ArchivArte Bern, Vernissage: Do. 5.10., 18 Uhr, Ausstellung bis 28.10.17

Vernissage-Rede von Sigrid Kleindienst Muntwyler, Präsidentin ArchivArte:

Birgit Olzhausen ist bildende Künstlerin im doppelten Sinne des Wortes: Einerseits erfindet sie Bilder, andererseits sind diese Bilder Gebilde, sie haben etwas handwerklich Objekthaftes an sich. Das hat mit dem ungewöhnlichen Material als Bildträger zu tun. In dieser Ausstellung werden neben Papier und Karton vor allem durchsichtige PVC-Folien als Bildträger der Malerei verwendet. Bei einigen dieser Werke wird die Hälfte einer Folie bamalt und die andere Hälfte umgeklappt, oder es werden zwei bemalte Folienflächen übereinander gelegt und miteinender fixiert; in einer Serie wird zwischen zwei Folien Material eingebracht, so dass eine kissenförmig gewölbte Bildfläche entsteht. Aber auch "malen" geschieht in einem sehr erweiterten Sinn. Gemalt wird mit herkömmlichen Farben, Filzstift, bunten Lacken, "gemalt" wird aber auch mit Paraffin. Dadurch scheinen die Farben ineinanderzufliessen, die Fläche erhält etwas Flukturierendes, Bewegtes. Einige Bilder wirken- umschlossen von den Folien- unscharf und verschoben, als würde man einen 3D-Film ohne 3D-Brille sehen. Die Folie als Bildträger hingegen ist Material, sie verfliesst nicht, sondern ist stabil und gibt durch ihre Stofflichkeit dem Bewegten Halt, begrenzt das Bild - das durch seine unbestimmte Textur unendlich weiterzufliessen scheint - und konkretisiert es erst.

Einen weiteren Schlüssel zur Betrachtung ihrer Bilder gibt die Künstlerin durch den Titel der Ausstellung. "Conspicio" bedeutet einerseits "ich sehe mir etwas genau an", andererseits im übertragenen Sinn "ich begreife". Je eingehender man ein Werk der Künsterlin betrachtet, desto mehr erkennt man das Zusammenwirken der beiden Bildflächen, erkennt das Changieren je nach Blickwinkel, erkennt man die Wirkung der Folien auf die Farbflächen. Aber plötzlich kippt das Bild, und aus der Farbfläche oder aus der Folie tritt ein Gesicht, eingeritzt in die Folie oder die Paraffinfläche, versteckt in dem Farbenfluss.
Einige der Gesichter scheinen einander anzusehen, die meisten Gesichter aber scheinen mit ihrem teils intensiven Blick unserem Blick zu begegenen. Und plötzlich sehen wir nicht mehr die Farbflächen oder das Material, sondern nur mehr das Gesicht. Die Künstlerin provoziert quasi die überraschende Erfahrung eines scheinbaren Dialogs zwischen Betrachter und Bild: "conspicio": Ich sehe das Bild, aber das Bild scheint auch mich anzusehen. Und es ist nicht mehr so eindeutig, wer das aktive "Ich" ist: der Betrachter, der das Bild im Verborgenen erkennt, oder das Bild, das den Betrachter wahrzunehmen scheint.

 

Galerie CASA DEL ARTE, Zürich
Gallery for Modern & Contemporary Art
Press Release
Matthias Merdan / Birgit Olzhausen / Eva Ducret
Exhibition February the first- february 22 th 2013

 [...] Birgit Olzhausen fathoms the complexity of life by studying its most elementary components. It is the life of signs which gets all her attention. There are many interpretations of Olzhausens works it focuses on the viewers conditioned and obsessive quest for meaning. A reflection about our own habits of perception takes place and simultaneously questions like “What is signification?”, “What is a symbol?” are forced upon the viewer. Obviously, anyone expecting a definitive answer to the traditional philosophical questions has to be disappointed. Olzhausen precisely depicts the human to grasp the ungraspable. Viewing and guessing stay intertwined. Transparent sheets of foil make up layer over layer until they transform into an opaque arrangement. By being drawn upon, warped and distorted they become living creatures. Inside and outside jitter into a complex puzzle of pictures.[...]
Krystina Schaub

 

Birgit Olzhausen in der ArchivArte Galerie Bern
Zeichenhafte Bildkörper 2010

Vereinfachung strebt Birgit Olzhausen an, um sich der Komplexität der Welt zu nähern. In ihrem künstlerischen Schaffen ist die Kraft von Symbolen ein wesentlicher Faktor. Der Mensch nutzt Symbole, um Unvorstellbares in den Bereich der Greifbarkeit hereinzuholen. Birgit Olzhausen versucht in ihren Arbeiten, Transparenz zu schaffen, um über die oberflächliche Existenz der Dinge hinaus deren wesentlichen Charakter zu ergründen. Ihr offenes Formenalphabet lässt an archaische Elemente denken.

Porträtartige Abbilder wurden im Zuge von Übermalungen und linearer Reduktion zeichenhaft komprimiert. Derartig entwickelte Formen sind immer wieder auch persönlich wiederentdeckte Formen. Mal hat Birgit Olzhausen die Binnenflächen betont, mal bloss die Umrisse eingeritzt. Die im alltäglichen Leben gesammelten und kernartig verdichteten Formen hat sie auf griffige PVC-Folien gemalt, dann ausgeschnitten und schliesslich das mit der Schere Gezeichnete wiederum von Hand zusammengenäht.

Es entstanden transparente Schichtungen, wobei das Aussen nach innen gestülpt und das Innen nach aussen gekehrt wurde. Die bemalten Folienflächen sind zu körperhaft präsenten Wesen mutiert. Birgit Olzhausen nutzt das Mittel der Vergrösserung, um gezielt die ambivalente Erscheinung ihrer raumgreifenden Körper zu betonen. Die im ersten Moment oftmals harmlos anmutenden Gebilde können jederzeit ins Unberechenbare und Beängstigende kippen. Die Zwiespältigkeit der Erscheinungen versetzt Birgit Olzhausen in einem lichterfüllten Dazwischen in einen Zustand steter Diffusion. Aussen und Innen verzahnen sich in immer neuen Perspektiven. Unentwegt thematisiert Birgit Olzhausen die unerfüllbare Sehnsucht, zu fassen, was nie zu fassen ist. 

Ihre Folienbilder zum Anfassen laden zum Wenden und Kippen beim Betrachten ein. Sehen und Ahnen bleiben unauflösbar miteinander verbunden. Das kaleidoskopartige Zusammensetzspiel der Welterfahrung kommt niemals zur Ruhe. Da sich beim Drehen und leichten Schütteln der handlichen, an Kissen erinnernden Bildkörper zuweilen im Innern Farbpartikel lösen, wird die Flüchtigkeit der Erscheinungen anschaulich demonstriert. Was man begreifen möchte ist ständig dem Entgleiten preisgegeben.

Birgit Olzhausen hat gleichsam in kleinen Dosen ihr persönliches Archiv der Welterfahrung angelegt. Neben den genähten Arbeiten sind zahlreiche gefaltete Objekte entstanden, kleine Päckchen, die auf Verborgenes anspielen. Gewähren die genähten Arbeiten Einblicke, wobei das visuell zu Entdeckende unberührbar bleibt, so geben einem die gefalteten Arbeiten gleichsam einen verschlossenen Rucksack oder ein ungeöffnetes Buch in die Hand. Das Symbol weist in seiner ursprünglichen Bedeutung auf Zusammengefügtes hin. Birgit Olzhausen lädt mit ihren Arbeiten zu immer neuen Erfahrungs- und Kombinationsmöglichkeiten ein.
Sabine Arlitt, Kunsthistorikerin Zürich

 

Galeria Palazzo Patrizi, 5.0 Convegno degli Artisti
Siena – San Gimignano dal 18 al 26 settembre 1999
A cura di Stefania Severi
Birgit Olzhausen, „Qohelet“
carta fatta a mano, con metallo, oro in foglie, inchiostro di china, cm 110 x 20

Birgit Olzhausen, nonostante la sua giovane età, ha al suo attivo una ricchissima esperienza in campo grafico ed una profonda preparazione tecnica e culturale. Attingendo ai vari repertori del passato ella è in grado di creare opere che risultano, al tempo stesso, assolutamente originali e riferibili alla tradizione. Esemplari, in tal senso, sono le sue opere di soggetto sacro in cui il documento falso antico si fa protagonista conservando tutto il fascino sotteso all´ípotetico originale. La scrittura arcana, il supporto cartaceo che conserva la rusticità del fatto al mano, l`elemento tessile trattato con colori che appaiono naturali e non industriali, l`inserimento di simboli ed immagini della tradizione, l´uso della foglia d´oro ad impreziosire il tutto sono gli “ingredienti” che contribuiscono alla realizzazione dell`opera. Cosi la Olzhausen crea una sorta di documenti antichi che nella loro “falsità” conservano fascino del presunto originale.
aus: Cappellania degli Artisti, p. 78-79, Siena - San Gimignano, 1999

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